Rückblick auf den Fachaustausch Mob Grazing
Unser Fachaustausch zum Thema Mob Grazing und Stockmanship am 29. September auf Gut Temmen war eine hervorragende Gelegenheit zur Fortbildung und zum Vernetzen für Landwirt*innen und Berater*innen. Ziel war es, konkrete Ideen und Lösungen für den eigenen Betrieb mitzunehmen. Fast 30 motivierte Teilnehmende starteten in den Tag mit einem tiefgehenden Vortrag des Mob Grazing-Experten Manuel Winter. Manuel teilte sein Wissen aus der Zusammenarbeit mit zahlreichen Betrieben in Deutschland und Österreich, aber auch Erfahrungen aus Kanada, Chile und Argentinien. Sein Appell an die Teilnehmer*innen: Die Weidehaltung muss auf ein professionelleres Niveau gehoben werden. Mob Grazing mag anspruchsvoll sein, doch in diesem Punkt unterscheidet es sich nicht von anderen Betriebsbereichen. So werden beispielsweise auch die Verfügbarkeit und Qualität des Silofutters sorgfältig und aufwändig geplant und überwacht - nur stellt man das nicht in Frage. Mob Grazing kann Teil einer professionellen und ertragreichen Weidewirtschaft sein.
Anschließend gab Rita Oldenbourg einen einführenden Überblick über die Methode Stockmanship, für deren Verbreitung sie sich seit Juli in der Klimapraxis im Rahmen unseres Netzwerks Mob Grazing einsetzt. Sie betonte die Notwendigkeit einer speziellen Form der Kommunikation mit den Rindern, um die Abläufe im Mob Grazing effizienter und stressärmer zu gestalten. Wir stellten erfreut fest, dass alle Teilnehmer*innen bereits mit Stockmanship vertraut waren und großes Interesse an diesem Thema zeigten.Ruven Hener von Gut Temmen führte daraufhin in seinem detaillierten Praxisbericht beide Themen zusammen, denn er wendet seit 2019 Mob Grazing und Stockmanship an.
Während der Vorträge und beim Mittagessen beantworteten unsere Referenten die Fragen der Landwirt*innen. Bei der anschließenden Feldbegehung erlebten wir das Erlernte in der Praxis und besprachen Fragen zum Weidemanagement unter Mob Grazing vor Ort. Bei Kaffee und Kuchen gab es weiteren Raum für Diskussionen und Beiträge unserer Gäste.
Wir sind zuversichtlich, dass die Teilnehmer*innen des Fachaustausches mit frischem Wissen in ihre Betriebe zurückkehren. Ob dort nun wirklich Mob Grazing implementiert wird oder nicht – wichtig ist das Experimentieren mit Weidemanagement. Es kann dazu beitragen, die Widerstandsfähigkeit von Betrieben gegenüber den Auswirkungen zunehmender Trockenheit zu stärken und Ressourcen effizienter zu nutzen. Mit weiteren Veranstaltungen wollen wir hierfür auch in Zukunft praxisrelevantes Wissen vermitteln.